Die Strompreisentwicklung in Deutschland

Stromkunden haben hierzulande nicht viel zu lachen. Der Strompreis stieg in den letzten 15 Jahren um 26 Prozent. Damit zahlen deutsche Stromkunden den zweithöchsten Strompreis in der EU. Spitzenreiter ist nämlich Dänemark, laut Statistikamt Eurosat aus Luxemburg. Dabei geht über die Hälfte des Strompreises an den Staat – satte 52 Prozent. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Im ersten Qaktueller strompreisuartal 2015 hat sich der Strompreis für Millionen von Kunden um durchschnittlich 4,2 Prozent gesenkt. Nach anfänglichen Zögern haben viele Stromanbieter die gesunkene EEG-Umlage und den niedrigen Börsenkurs an ihre Kunden weitergegeben. Dennoch gibt es einige Stromanbieter, die ihre Preise erhöhen, hier ist auf jeden Fall ein Stromvergleich bei diversen Vergleichsanbietern im Internet anzuraten. Durch die Liberalisierung des Strommarktes kann man nämlich jederzeit seinen Energielieferanten wechseln und damit viele Euros sparen.Endlich kommen bei Privathaushalten und Betrieben die sinkenden Großhandelspreise von der Leipziger Strombörse an. Jedoch geben die Stromversorger die Ersparnis nicht komplett weiter. Die beiden größten Stromanbieter RWE und Eon behalten weiterhin ihren hohen Preis. Eine der Gründe könnten regional verteuerte Netzentgelte sein. Ein weiterer Grund sind angestiegene Preise für fossile Brennstoffe, wie Kohle und Erdöl. HWWI-Forschungsdirektor Michael Bräuninger meint, dass der starke Anstieg der Stromkosten in Deutschland maßgeblich wegen dem Umstieg auf erneuerbare Energieträger gekommen ist. Weitere Preistreiber sind Umlagen, wie die 2014 eingeführte Umlage für abschaltbare Lasten, die KWK-Abgabe, die Paragraf 19-Umlage und die Offshore-Umlage.

  Es kann daher nicht davon ausgegangen werden, dass der aktuelle Strompreis in Deutschland weiterhin stabil bleibt. Die deutsche Regierung arbeitet mit großer Anstrengung daran, das Stromnetz weiter auszubauen, die Kosten dafür werden von den Netzentgelten bezahlt. Die wiederum auf die Endverbraucher umgelegt werden. Dadurch werden in den kommenden Jahren mehr Kosten auf die Stromkunden zukommen. Etliche Stromversorger stehen unter großen Druck was Profitabilität und Kosten anbetrifft, da Neukunden erst nach zwei Jahren Profit einbringen.

Dennoch kritisieren Verbraucherzentralen seit Jahren die steigende Entwicklung des Strompreises. Sie befürchten, dass große Anbieter das Stromangebot absichtlich knapphalten und steuerliche Erhöhungen an die Endverbraucher weitergeben.
Jeder Verbraucher hat es selbst in der Hand, seine Stromkosten zu senken. Er sollte darauf achten, dass Großgeräte, wie Waschmaschinen, Trockner oder Geschirrspülmaschinen einen niedrigen Energieverbrauch aufweisen. Des weiteren ist es sinnvoll, alte Glühlampen gegen moderne Energiesparlampen auszutauschen. Und – er kann jederzeit seinen Stromlieferanten wechseln. Im Internet findet er viele kostenlose Energievergleichsportale, welche anbieten, einen unverbindlichen Vergleich zwischen vielen verschiedenen Stromanbietern durchzuführen.